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Im Rahmen des Interreg-Projektes GO Altbau zeichnen die Energieagentur Südostbayern und die Projektpartner aus Bayern und Österreich regelmäßig ein „Haus des Monats" aus, um über eine gelungene Sanierung zu berichten und so zum Nachahmen in der Region anzuregen.
Im Dezember 2023 wurde ein Sanierungsprojekt in Anger ausgezeichnet. Ein vorbildlich saniertes Traumhaus aus Holz, welches nicht nur optisch sehr modern wirkt, sondern auch aus energetischer Sicht den modernen Energiestandards entspricht. In dem einzigartigen Bauprojekt wurde ein ehemaliges Beton-Fertighaus aus den 60er Jahren zu einem holzverkleideten Effizienzhaus 40 umgebaut. Das intelligente Sanierungskonzept und auch der Weitblick der Hausbesitzer im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ist ein Pionier-Projekt im Landkreis.
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Die Familie in Anger hat sich für die Sanierung des Hauses der Oma entschieden, so dass
„das Haus in der Familie bleibt – denn Mathias und seine Familie verbinden viele Erinnerungen mit dem Haus, bei dem der Vater als Jugendlicher schon tatkräftig mitgebaut hat"
so die beiden im Interview. Ein Abriss und Neubau kam für die Familie nicht in Frage.
„Wichtig war auf jeden Fall die Überprüfung der Bausubstanz noch vor dem Start des Vorhabens, um negative Überraschungen während der Sanierung zu vermeiden." berichtet Mathias. „Die Oma wäre sehr glücklich, wenn sie wüsste was wir alles erhalten und wiederverwertet haben"
erzählen die beiden begeistert und zeigen alte Schmuckstücke wie eine hochwertige robuste Holz-Kommode, welche Evita selbst restauriert hat, eine alte Waage, die zum Schlüssel-Kästchen umfunktioniert wurde oder den alten Holzofen der Oma, der aber nur zu besonderen Anlässen wie zur Schweinebraten Zubereitung angeheizt wird. Im Garten steht die alte Gartenbank des Opas wieder an ihrem alten Platz und die früheren Terrassen-Betonplatten wurden als Gehweg verbaut.
Sanieren bedeutet für sie altbewährtes zu erhalten aber auch auf ihre Bedürfnisse und an moderne Energie-Standards anzupassen und zu erneuern.
„Ein Holzhaus zu haben war unser großer Traum – es hat uns gefreut, dass dies auch mit einem alten Betonhaus aus dem Jahr 1962 möglich ist!"
berichtet Evita. Mit der Unterstützung des Energieberaters konnten sie einen guten Energiestandard erreichen und decken einen Großteil des erforderlichen Stroms für Haushalt und Heizung über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ab. Im Rahmen des Umbaus wurde die Garage durch einen Carport und Anbau ersetzt. Durch den Anbau entstanden ein zweites Bad sowie ein Gästezimmer. Weit in die Zukunft haben die Hausbesitzer geplant und die Aufteilung in zwei Wohneinheiten bereits beim Umbau mitgedacht.
Gelernt haben sie aber, dass „nicht alles immer schnellstmöglich perfekt umgesetzt werden muss".
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Beim Umbau erhielten sie von Freunden und Familie Unterstützung. Gemeinsam mit Bauingenieuren in der Familie und einem erfahrenen Architekten, konnten sie vor dem Baubeginn viele Ideen sammeln. Gemeinsam wurden in vielen Arbeitsstunden etliche Vorarbeiten geleistet, viele Schichten alte Tapete entfernt, Wände eingerissen und die Sanitäranlagen ausgebaut. Der Umbau verzögerte sich nach längerer Wartezeit auf die Baugenehmigung und langer Lieferzeiten während Corona so, dass viel Zeit für Abbruch- und Installationsarbeiten im Haus sowie den Abriss der Garage blieb. Bei der Sanierung setzten sie auf die Zusammenarbeit mit zuverlässigen Fachunternehmen aus der Region und waren mit dieser Entscheidung sehr zufrieden. Der Umbau dauerte insgesamt zehn Monate.
Die Sanierung und der Umzug zurück in die Heimat brachte für die Familie viele Vorteile, wie mehr Wohnraum und die Nähe zu Großeltern, Tanten und Onkel. Auch die wunderschöne Lage des Hauses in der Nähe des Höglwörther Sees, Hochstaufen und vieler Almen in der Umgebung bietet der Familie eine hohe Lebensqualität.
Durch die hochwertige Dämmung und die Photovoltaikanlage konnten sie die Nebenkosten deutlich senken und auch das Raumklima hat sich durch die neuen Lüftungsgeräte verbessert.
„Heute produzieren wir viel mehr Energie als wir brauchen – nur in den Wintermonaten müssen wir zukaufen" erzählt der Hausbesitzer stolz.
„Wir würden jedem empfehlen von Beginn an einen Energieberater hinzuzuziehen, der wie in unserem Fall jederzeit beratend zur Seite stand. Hier hatten wir sehr viel Glück und eine große Hilfe. Ohne Energieberater hätten wir die ein oder andere Förderung übersehen."
gibt Mathias als Tipp mit auf den Weg. Sie erhielten Förderungen für den Heizungstausch, den Einbau der Fußbodenheizung und für sämtliche Dämm-Maßnahmen. Auch ihr Weitblick wurde belohnt und somit erhielten sie für die Vorbereitung der zweiten Wohneinheit ebenfalls finanzielle Zuschüsse.
„Unter dem Strich war die Sanierung für uns die richtige Entscheidung" erzählen die beiden am Ende des Gesprächs zufrieden.
Sanierung zum Effizienzhaus-Standard 40
Das „Haus des Monats" ist Teil der Grenzüberschreitenden Offensive Altbau (GO Altbau) und wird gefördert durch das INTERREG Programm Bayern-Österreich 2021-2027 - ein Programm der Europäischen Union.
Weitere Sanierungs-Beispiele und Infos zum Projekt unter
https://www.energieagentur-suedost.bayern/hausbesitzer-mieter/interreg-projekt-go-altbau
Ein Video-Interview mit dem Energie-Effizienz-Experten finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter diesem Link: https://www.youtube.com/@EnergieagenturSudostbayernGmbH