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Das Unternehmen Smart Power GmbH & Co. KG aus Feldkirchen bei München projektiert und baut Batteriespeicher für Industrie- und Gewerbebetriebe. 

Der Dipl.-Ing. Hans Urban, der für die Fachberatung Erneuerbare Energien & E-Mobilität zuständig ist, stellte bei einer Veranstaltung der Energieagentur Südostbayer 2018 ein solches Projekt in Trostberg vor.

In einem Bürogebäude in Trostberg wurde ein großer Batteriespeicher in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einem Blockheizkraftwerk (BHKW - welches Wärme und Strom liefert) aufgebaut.

Gewerbliche Batteriespeicher machen sich früher bezahlt als dies im privaten Bereich der Fall ist.

 

In privaten Haushalten geht es darum mit Batteriespeichern den Eigenanteil am PV-Strom zu vergrößern. Somit spart man ca. 30 Cent je Kilowattstunde die man nicht kaufen muss. Der selbst produzierte Strom kostet einen ca. 14 Cent je KWh, deshalb spart man mehr, je mehr selbst erzeugten Strom man verwendet und je weniger Strom man beim Energieversorger zukaufen muss.

 

Im gewerblichen Bereich macht der Eigenverbrauch nur einen Teil der gesamten Einsparungen aus, hier gibt es weitere, sehr interessante Sparpotentiale. 

Hier ist eine Übersicht der Einsparmöglichkeiten im Gewerbe welche bares Geld bedeuten:

  • Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stromes
  • Kappung von Lastspitzen
  • Primärregelleistungsvermarktung
  • second-life Batterien

 

Der Eigenverbrauch zählt selbstverständlich auch hier

 

Durch die Kappung von Lastspitzen können die Bezugspreise für Strom deutlich gesenkt werden

Lastspitzen sind die Zeiten in denen ein Betrieb die größten Leistungen aus dem Stromnetz zieht. Das Stromnetz muss für diese Leistungen ausgebaut sein, obwohl diese nur kurzfristig benötigt werden.

Aus diesem Grund bezahlt ein größerer Gewerbebetrieb auch zum "normalen" Strompreis, der sich hier Arbeitspreis nennt den Leistungspreis für die maximale Leistung die er benötigt. Der Leistungspreis kann sehr hochpreisig sein, weshalb es sehr sinnvoll ist diese Lastspitzen zu vermeiden, diese sozusagen abzuschneiden, daher der Begriff "Peak-Shaving".

 

Ein weiterer Bereich in dem sich mit dem Batteriespeicher Geld verdienen lässt ist die Teilnahme am Primärregelmarkt durch die Erbringung der Primärregelleistung (PRL).

In einem Stromnetz ist es nicht möglich Energie zu speichern, es muss zu jeder Zeit genau die Menge an Energie ins Stromnetz eingespeist werden, welche gerade aus dem Netz entnommen wird. Ist das nicht der Fall, fällt das Stromnetz aus und bricht zusammen. Die Toleranzgrenzen sind dafür äußerst gering.

Aus diesem Grund benötigen die Energieversorger Stromerzeuger die sehr schnell Strom liefern können und auch wieder zurückregeln können. Solche sind zum Beispiel Wasserkraftwerke und Gaskraftwerke. Ein Braunkohlekraftwerk benötigt Tage um "hoch- und wieder herunter zu fahren". Diese "schnellen" Stromlieferanten werden aber nur gering ausgenutzt, da man sie ja als Reserve dringend benötigt.

Da ist ein industrieller Batteriespeicher ein willkommener Energielieferant, um zu helfen einen kurzfristig hohen Energiebedarf im Stromnetz zu überbrücken. Die Energieversorger sind verpflichtet den benötigten Strom zu liefern und das Stromnetz dadurch stabil zu halten, deshalb vergüten sie diese "Primärregelleistung" auch sehr gut.

 

In Trostberg ging man noch einen weiteren Weg um die Rentabilität der Anlage zu erhöhen.

Der Batteriespeicher verfügt hier über eine Gesamtkapazität von 60 KWh. Für diesen Industriespeicher wurden jedoch nicht nur neue Batterien verwendet. Ein Teil der Batterien sind gebrauchte Batterien aus Daimler Elektrofahrzeugen.

Der technische Hintergrund ist folgender.

Die Grundlast welche aus dem Batteriespeicher entnommen wird stellt nur einen Teil der Gesamtspeichergröße dar. Der größere Teil ist Leistung die nur in geringerem Maße benötigt wird und stellt Spitzenleistung dar, welche nur in geringem Maße anfällt. Diese geringeren Auslastungen übernehmen gezielt die gebrauchten Batterien, welche dadurch wenig belastet werden.

Die Lebensdauer der gebrauchten Batterien entspricht dadurch in etwa der Lebensdauer der neuen Batterien welche eine hohe Auslastung haben. Somit besteht ein Teil des Industriespeichers aus günstigeren gebrauchten Batterien, welche hier "in ihrem 2. Leben" durchaus ihren Zweck erfüllen, deshalb nennt man sie auch Second-life-Speicher. Das Gesamtsystem wird dadurch nicht beeinträchtigt weil die Lebensdauer des gesamten Speichers in etwa gleich ist, die Wirtschaftlichkeit dieses Systems wird dadurch aber deutlich erhöht.





Für eventuelle Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Energieagentur Südostbayern GmbH
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